Herzlich willkommen in Ronchi dei Legionari

Die Gemeinde Ronchi dei Legionari setzt sich aus dem Hauptort und den Ortsteilen Selz, Vermegliano und Soleschiano zusammen und liegt direkt am Fuße der Karsthochebene auf der Isontiner Ebene im Bezirk von Monfalcone. Ihre Geschichte gleicht dem Schicksal ihres Gebietes: schon in der Prähistorie und in der Römerzeit war es besiedelt, später wurde das Land Eigentum der Patriarchen von Aquileia, die bis 1420 herrschten, dann ging es bis 1797 an die Republik Venedig über, um dann,  nach einer kurzen Zeit der französischen Besetzung, im Jahr 1815 Teil der Besitztümer der österreichischen Monarchie zu werden. Seit 1918 gehört es zu Italien.

Seit jeher war die Gemeinde ein Durchfahrtstort wichtiger Transitwege  zwischen Italien und Osteuropa. Ab dem Mittelalter bis zum XIX Jahrhundert entwickelte sich in diesem Gebiet die Landwirtschaft und seit dem neunzehnten Jahrhundert gibt es vorwiegend Industrie.

Die erste schriftliche urkundliche Aufzeichnung des Hauptorts Ronchi und der anderen Ortschaften geht auf die Zeitspanne zwischen dem X. und XIII. Jahrhundert zurück, man weiß jedoch, dass das Gebiet bereits vorher bewohnt war. Die Beweise für die menschliche Anwesenheit in vorrömischer Epoche liefern eine Nekropole und andere Fundstücke. In der Römerzeit war das Gebiet Teil des Landes Aquileia, wie Funde im gesamten Gemeindegebiet bezeugen. Von hier verlauft die Via Gemina, die Hauptverkehrsader der Verbindung nach Osten, die einen Flusslauf mit einer Steinbrücke in der Ortschaft Zochet überquerte (vielleicht ein antiker Flussarm des Isonzo-Deltas). In den westlichen Gebieten von Ronchi wurden die Reste eines großen Landhauses gefunden, das zwischen dem I. Jahrhundert v.Chr. und dem III. Jahrhundert n.Chr. bewohnt war und mehrmals renoviert wurde. Dies wird heute in der Ausstellung des örtlichen archäologischen Museums der Piazza della Concordia beurkundet.

Die Wohnsiedlungen haben sich in der heutigen Form ab dem späten Mittelalter entwickelt. Die Landwirtschaft dieser Jahrhunderte hat die Pläne der Stadt und des Landes unauslöschlich geprägt: im Gebiet von Ronchi haben sich viele vereinzelte ländliche Dörfer ausgebreitet; Vermegliano und Selz haben sich am Fuße des Karsthangs ausgedehnt; Soleschiano hat sich in Richtung der Ebene verschoben. An die einfache Architektur dieser Zeiten erinnert vor allem ein Element, welches heute noch das Ortsbild charakterisiert: die (Steinmauern), welche die Höfe und die (Grundstücke neben den Häusern, mit Gemüse- und Obstgarten) umgrenzen, die noch in vielen Ortsteilen augenfällig sind.

Jedes Dorf hatte sein eigenes Gotteshaus. Gut erhalten ist die Kirche Santo Stefano in Vermegliano, die auf einem vorher bestehenden Gebäude in ihrer heutigen Form im Jahr 1558 erbaut wurde. Sie besitzt eine Satteldachfassade, einen Säulengang und einen weiteren segelförmigen Glockenturm, der  von stabilen Steinpfeilern getragen wird; im Inneren befinden sich wertvolle Fresken, die größtenteils aus den Jahren 1575-76 stammen und Werke von Sebastiano Sceante aus Friaul sind.

Die gleiche Typologie, wenn auch ein wenig vereinfacht, wurde bei der Kirche San Tommaso in Soleschiano wieder aufgenommen, die sich zwischen den Häusern des Ortes halb versteckt. Die mehrmals vergrößerte Pfarrkirche in San Lorenzo besitzt heute die Größe und Form des Jahres 1780 (restauriert nach dem ersten Weltkrieg). Die auf der gleichnamigen Straße in Ronchi gelegene Kirche SS. Trinità (Dreifaltigkeit) ist ein anmutiges, fast barockartiges Gebäude mit zentralem Grundriss, welches als private Kapelle der Grafen Pianese im Jahr 1759 erbaut wurde. In diese Zeit geht auch die jetzige Kirche Santa Domenica in Selz zurück.

Aufgrund der landwirtschaftlichen Tätigkeit wurden auf dem Land einige Herrschaftshäusern erbaut, bestehend aus dem Herrenhaus, bäuerliche Nebenbauten, Höfe und . Die meisten dieser Gebäude wurden im Laufe der Jahrhunderte verändert, aber sie unterscheiden sich immer noch aufgrund deren Gesamtstruktur, einiger architektonischen Details und der gut strukturierten Pläne. Beachtenswert aus dem siebzehnten Jahrhundert ist die Villa Mantica, heute Meterc in Soleschiano, mit majestätischen Bäumen und einem langen geraden Karrenweg landeinwärts. In Ronchi ist der Palazzo Girardi, heute Fabris, auf der Piazza Oberdan zu beachten, der auch aus dem siebzehnten Jahrhundert stammt und der Gebäudekomplex de Dottori, in der Via XXIV Maggio, der aus dem achtzehnten Jahrhundert ist, bestehend aus einem imposanten Palazzo mit Blick auf die Straße, einigen Nebengebäuden und der , deren Mauern einige Tröge der römischen Brücke Zochet einschließt, die auf dem Grundstück der Familie gefunden wurde.

Es gibt viele Villen die nach 1800 erbaut wurden, die im Allgemeinen weniger an die Landwirtschaft gebunden waren. Unter denen fällt auf der Piazza Unità die Villa Vicentini auf, dann die Villa Miniussi, die heute Sitz des Kulturverbands von Monfalcone ist. Es ist ein hübscher, kleiner, klassizistischer Palazzo mit vorgelagertem Garten und einem Seitentürmchen mit Ornamenten, der zwischen den Jahren 1829 und 1835 von Giacomo Vicentini, Angestellter des Bauunternehmens in Triest, erbaut lassen wurde. An dessen rechter Seite liegt die Villa Carlo, ein kleines elegantes Wohngebäude mit geometrischen klassizistischen Proportionen, welches aus dem Jahr 1835 stammt. Es handelt sich um den Wohnsitz der französischen Adeligen Morè de Pontgibaud, die unter dem Pseudonym Labrosse nach Trieste in die Verbannung gegangen sind und Besitzer von ausgedehnten Landgütern im gesamten südlichen Isontino sind. Leider ist der Gebäudeflügel verloren gegangen, der die wertvolle Pinakothek der Familie (die bereits im Jahr 1872 in die Heimat zurückgebracht wurde) schützte, die sich weit weg von Frankreich befand.

Andere kleinere Herrschaftsgebäude dokumentieren eine gewisse Entwicklung des späten neunzehnten Jahrhunderts. In der Via Roma in Ronchi befinden sich zwei gut erhaltene Häuser, das Casa Blasig, mit einem sehr gepflegten Garten, ehemals das Wohnhaus des Bürgermeisters Alessandro Blasig und die weiße Villa de Dottori. Beachtenswert ist auch die Villa Ragusin in der Via D’Annunzio (heute ein Restaurant) und das Haus Blasig („das Schloss“) in der Via Mazzini. Die Villa, die zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts dem Großadmiral der österreichischen Marine von Hinke gehörte, ist heute leider sehr verfallen und liegt in einem großen verwilderten Park versteckt.

In den Jahren zwischen Mitte des XIX. und Beginn des XX. Jahrhunderts gab es für Ronchi und sein Land eine große Entwicklung und Umwandlung. Im Jahr 1850 wurde Ronchi selbständige Gemeinde, indem sie ihre Ortsteile aufnahm. Im Jahr 1860 wurde die erste Bahnstation (Ronchi Nord) auf der Linie Triest-Udine-Venedig eingeweiht, im Jahr 1906 folgte die Einweihung der zweiten Bahnstation (Ronchi Süd) auf der Linie Triest-Cervignano-Venedig. Das sozioökonomische Bild änderte sich daraufhin.

Die Baumwollspinnerei in Vermegliano aus dem Jahr 1884, deren Gebäude vor kurzem saniert wurde, stellt heute ein rares lokales Beispiel der Industriearchäologie dar. Im Jahr 1906 wurde zwischen Sagrado und Monfalcone, vorbei an Ronchi, der Kanal de Dottori abgesteckt, der dank der Energieerzeugung einiger Wasserkraftwerken (die heute nicht mehr existieren) und dank des zweckmäßigen Bewässerungssystems einen starken Auftrieb für die Industrie und Landwirtschaft darstellten. Zu den belebenden Ereignissen des Ortes wird die Festnahme des Irredentisten Guglielmo Oberdan in einem Stadtgasthaus im Jahr 1882 gezählt. Im Jahr 1912 wurde dank des von Kaiser Franz Josef unterschriebenen Edikts die Gemeinde auf den Rang der „“ gestellt.

Die Ereignisse des Ersten Weltkriegs haben insbesondere zwischen 1915 und 1916 Zerstörung und Schrecken mit sich gebracht, als die sehr nahen Karstanhöhen Schauplatz der ersten Isonzo-Schlachten wurden und die Ortschaften sofort zur zweiten Linie wurden. Ein großer Teil der Bevölkerung wurde in die Steiermark nach Wagna evakuiert, welche eine der beiden Städte ist, mit denen Ronchi verbrüdert ist.  Die Häuser erlitten beachtliche Schäden.

Ein Zeichen des langsamen Wiederaufbaus wurde das Gemeindehaus, das zu Beginn der Zwanzigerjahren im neu-mittelalterlichen Stil auf dem jetzigen Piazza Unità erbaut wurde. Der heutige Name der Gemeinde geht auf das Jahr 1919 zurück und erinnert an die hier von Gabriele D’Annunzio versammelten Legionäre, die das Unterfangen von Fiume noch einmal antreiben sollten.

Die Städtepartnerschaft mit dem slowenischen Metlika wird mit den Partisanenkämpfen des zweiten Weltkrieges in Verbindung gebracht, wofür der Gemeinde Ronchi die Silbermedaille für den Militärwert verliehen wurde.

Heute wird die Rolle von Ronchi als Verkehrsknotenpunkt hervorgehoben, da sich hier der regionale Flughafen von Friaul Julisch-Venetien befindet. Dieser wurde 1935 als Stützpunkt für die Ausbildung der Flugzeuge des 4. Jagdflugzeuggeschwader Görz verwendet, anfangs wurde er auch für die Einstellung der Landflugzeuge verwendet, die in der Werft von Monfalcone erbaut wurden (in diesem Zeitabschnitt CRDA). Nach dem zweiten Weltkrieg wurde er verlassen und in den Fünfzigerjahren wurde er teilweise von der Luftfahrtindustrie Meteor wieder verwendet, danach wurden Grundstücke ausgesucht, um den neuen Landesflughafen zu erbauen, der im Jahr 1961 eingeweiht wurde.

Heutzutage ist das Ambiente der Gemeinde Ronchi vorwiegend von neuen Wohnbauten geprägt, die sich um den alten Ortskern gruppieren und deren Ausbreitung bereits fast unaufhörlich ist. Die umliegende Naturlandschaft ist vom Karstgebiet gekennzeichnet, deren Hochebene im Nordosten das Gemeindegebiet begrenzt und wo zahlreiche „Zeichen“ auf den Ersten Weltkrieg zurückgehen. Im Osten von Selz befindet sich der Parco delle Mucille, der rund um drei künstliche kleine Seen liegt, die bei Ausgrabungen einer, in der Nähe liegenden, nicht mehr existierenden Brennerei entstanden. Noch weiter östlich befindet sich das Naturschutzgebiet der Seen von Doberdò und Pietrarossa.